Länderinfo Helgoland Geschichte


Während der Mittelsteinzeit (mit ungefährem Beginn um 9600 v.Chr.) war Helgoland Bestandteil des europäischen Festlandes. Getrennt wurde die Insel vom Festland vermutlich vor ca. 6500 Jahren, als die entsprechende Verbindung durch einen stetigen Anstieg des Meeresspiegels überflutet wurde.
Berichte über antike Aufzeichnungen legen nahe, dass Helgoland erstmals ca. 300 v. Chr. schriftlich erwähnt wurde. Entsprechende Originaldokumente sind heute allerdings nicht mehr vorhanden. Helgoland soll damals von Pytheas von Massilia (einem griechischen Entdecker und Händler) in Reiseberichten beschrieben worden sein; allerdings wurde die Insel durch ihn Abalus genannt. Von anderen Entdeckern wurde Helgoland damals vermutlich unter anderem Basileia genannt.
Bekannt ist, dass seit dem mittelalterlichen 7. Jahrhundert Friesen auf Helgoland ansässig waren. Damals soll es die Absicht des Bischofs Willibrord von Utrecht gewesen sein, die Friesen auf Helgoland zu missionieren, was allerdings zunächst nicht gelang. Die Helgoländer Friesen huldigten zu dieser Zeit noch einer Gottheit, die Fosite genannt wurde (die Göttin der Gerechtigkeit). 100 Jahre nach diesem Christianisierungsversuch gelang selbiger dann dem Bischof Liudger von Münster, nachdem dieser die Heiligtümer Fosites auf Helgoland zerstören ließ.
Der Sage nach soll Helgoland im 14. Jahrhundert dann als Piratenstützpunkt genutzt worden sein, was allerdings nicht erwiesen ist. Während Helgoland im 12. und 13. Jahrhundert von Dänemark regiert wurde, zählte es mit dem 14. Jahrhundert zum Herzogtum Schleswig. Die Insel verfügte währenddessen über eine ausgeprägte Selbstverwaltung.
1721 geriet Helgoland infolge des Großen Nordischen Krieges als Bestandteil des Herzogtums Schleswig wieder unter die Krone Dänemarks.
Im Jahr 1807 wurde Helgoland von den Briten besetzt und wurde im Frieden von Kiel im Jahr 1814 offiziell der britischen Krone unterstellt. 1826 wurde das Seebad Helgoland gegründet; unter anderem soll Hoffmann von Fallersleben hier im Jahr 1841 den Text des 'Lied der Deutschen' geschrieben haben.
Im Rahmen des Helgoland-Sansibar-Vertrages ging Helgoland im Jahr 1890 an das Deutsche Reich (Provinz Schleswig-Holstein) über. Unter Kaiser Wilhelm II. wurde Helgoland zum Marinestützpunkt; ab 1935 wurden die Anlagen dann von der Wehrmacht genutzt und weiter ausgebaut. Während eines britischen Luftangriffs im Jahr 1945 wurde Helgoland so stark zerstört, dass eine Evakuierung aller Bewohner erfolgte. Bis 1952 war Helgoland militärisches Sperrgebiet.
Auch aufgrund des großen Engagements der Bevölkerung Helgolands und Deutschlands, die Insel wieder bewohnbar werden zu lassen, beantragte der Deutsche Bundestag die Freigabe der Insel durch die Briten. Die Freigabe an Deutschland erfolgte am 1. März 1952; bis heute ein Feiertag auf Helgoland. Mit dem Wiederaufbau wurde Helgoland 1962 dann schließlich als Nordseeheilbad anerkannt.