Nackte Tatsachen in Australien, Katastrophe der Raumfähre

Ereignisse Februar 2003
Die Katastrophe der Raumfähre „Columbia“, die beim Landeanflug auseinanderbrach, schockierte die Menschen in der ganzen Welt. Beängstigend waren im Februar auch die Schatten, die der scheinbar unvermeidliche Irak-Krieg voraus warf und Millionen Menschen rund um den Globus zu Demonstrationen veranlasste. In Australien zogen sich die Demonstranten dafür sogar aus. Die Kriegsgefahr wurde zum politischen Tagesthema Nummer Eins – Tag für Tag. Die deutschen Medien beschäftigten sich aber auch mit dem Parteiausschluss Jürgen Möllemanns, bei dem die FDP uneins war und einigen Staub aufwirbelte. Das Nachbarland Österreich brachte lange nach den Wahlen keine Regierung hervor und musste sich schließlich auf den Status einigen, der bereits vor der Wahl geherrscht hatte. 
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Wichtige Ereignisse im Februar 2003

1. Februar
Den Vorsitz im Weltsicherheitsrat übernahm Deutschland für einen Monat.
1. Februar
Beim Landanflug brach das Space Shuttle „Columbia“ in etwa 60 km Höhe über dem US-Bundesstaat Texas auseinander und stürzte ab. Alle sieben Besatzungsmitglieder des Fluges STS-107 kamen bei der Katastrophe ums Leben.
1. Februar
Bei der 18. Handball-Weltmeisterschaft der Männer, die vom 20. Januar bis zum 2. Februar in Portugal stattfand, erreichte die deutsche Nationalmannschaft erstmals seit 25 Jahren wieder das Finale einer WM. Das Team von Bundestrainer Heiner Brand gewann mit 23:22 gegen Weltmeister Frankreich im Halbfinale.
1. Februar
In Simbabwe kamen 40 Menschen ums Leben, als ein Personenzug mit einem Güterzug zusammenstieß.
2. Februar
In den Bundesländern Niedersachsen und Hessen endeten die Landtagswahlen mit eindeutiger Mehrheit der CDU. Damit verlor die SPD in Niedersachsen ihre Regierungsmehrheit.
2. Februar
In Kirgisien wurde die Verfassung des Landes geändert.
2. Februar
Die Amtszeit des tschechischen Präsidenten Václav Havel war nach zweimal fünf Jahren abgelaufen. Zunächst stand noch kein neuer Amtsnachfolger fest.
2. Februar
In Russland startete um 14 Uhr Ortszeit ein unbemannter russischer Progress-Transporter an der Spitze einer Sojus-Rakete zur Internationalen Raumstation (ISS).
2. Februar
Bei der Handball-Weltmeisterschaft in Portugal verlor die deutsche Nationalmannschaft im Finale gegen Kroatien mit 31:34 und wurde somit Vizeweltmeister.
3. Februar
In Venezuela erklärte die Opposition offiziell, dass der seit 63 Tagen andauernde Generalstreik beendet sei.
3. Februar
In Jakarta (Indonesien) wurden ein Gebäude und zwei Autos bei einem Bombenanschlag beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden.
4. Februar
Im Seebad Le Touquet (Frankreich) misslang dem britischen Premierminister Tony Blair der Versuch, den französischen Präsidenten Jacques Chirac zu überzeugen, seine Haltung zum Irakkrieg zu ändern. Chirac sprach sich auch weiterhin dafür aus, die UN-Inspektionen fortzuführen.
4. Februar
Im nordrhein-westfälischen Landtag stimmte die FDP-Fraktion gegen einen Ausschluss von Jürgen Möllemann. Für den Ausschluss hatten 15 Abgeordnete gestimmt, es wären jedoch 16 Stimmen nötig gewesen.
4. Februar
Aufgrund eines Parlamentsbeschlusses wurde Jugoslawien in Serbien und Montenegro umbenannt. Damit verbunden war das Inkrafttreten neuer Verfassungsbestimmungen, die Serbien und Montenegro als „Staatliche Gemeinschaft“ definierten.
5. Februar
Armenien wurde neues Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO).
5. Februar
Auf der Sitzung des Weltsicherheitsrates zur Krise im Irak legte US-Außenminister Colin Powell dem Gremium Abhörprotokolle und Satellitenfotos vor, die als Beweis dienen sollten, dass der Irak Massenvernichtungswaffen vor den UN-Inspektoren versteckte.
5. Februar
Die Bundesanstalt für Arbeit gab bekannt, dass die Arbeitslosigkeit im Januar 2003 auf mehr als 4,6 Millionen angestiegen sei und damit den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht hatte.


6. Februar
Mit dem Film „Chicago“ wurden in Berlin die Internationalen Filmfestspiel 2003 eröffnet. Den „Goldenen Bären“ erhielt schließlich der Streifen „In this world“.
7. Februar
In München begann die 39. Internationale Sicherheitskonferenz, an der auch der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld teilnahm.
7. Februar
Trotz starken Druckes befürwortete die russische Regierung gegen eine UN-Resolution den Irakkrieg.
7. Februar
Wegen steigender Terror-Gefahr ordnete US-Präsident George W. Bush die zweithöchste Alarmstufe „Orange“ an.
8. Februar
Laut eines „Spiegel“-Berichtes arbeiteten Deutschland und Frankreich an einem alternativen Plan, um den Irak vollständig zu entwaffnen. Dazu sollen UN-Blauhelm-Soldaten die Kontrolle des Landes übernehmen.
8. Februar
In Australien demonstrierten etwa 750 nackte Frauen gegen den Irakkrieg. Sie hatten aus Körpern die Worte „No War“ gebildet. In zahlreichen deutschen Städten waren mehrere zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, davon 20.000 in München.
8. Februar
Dem TV-Sender „Channel 4 News“ zufolge, basierte das Dossier, das am 3. Februar 2003 von der britischen Blair-Regierung vorgelegt worden war, um die unmittelbare Gefahr zu dokumentieren, stellenweise wörtlich auf einer 12 Jahre alten Arbeit eines kalifornischen Studenten.
9. Februar
In Berlin eröffneten der russische Präsident Wladimir Putin und der Bundespräsident der BRD, Johannes Rau, die deutsch-russischen Kulturtage 2003/2004.
9. Februar
Russland und Belgien erklärten, den deutsch-französischen Vorstoß zur Abrüstung des Irak unterstützen zu wollen. Er soll am kommenden Freitag (14. Februar) dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt werden.
9. Februar
Die deutsche Eisschnellläuferin Claudia Pechstein holte in Göteborg (Schweden) bei den Allround-Weltmeisterschaften zum sechsten Mal Silber im Eisschnelllauf.
9. Februar
Die Regierung von Indien begann mit einer groß angelegten Impfkampagne gegen Poliomvelitis. Innerhalb von sechs Tagen sollen bei der Aktion rund 160 Millionen Menschen geimpft werden.
10. Februar
Die Bundesrepublik Deutschland und die Niederlande übernahmen die Führung der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe (International Security Assistance Force, ISAF) in Afghanistan.
10. Februar
In einer zweiten Sondersitzung des NATO-Rates konnte keine Einigung auf Planungen zum Schutz der Türkei im Fall eines Irakkrieges geschlossen werden. Belgien und Frankreich hielten am Veto gegen den Antrag der USA fest. Deutschland unterstützte den Einspruch, womit das am 6. Februar eingeleitete Schweigeverfahren angehalten wurde.
11. Februar
Diktator Saddam Hussein kam es zu einem Polizeiaufstand, in dessen Folge kam es zu Massenunruhen mit zahlreichen Todesopfern und hunderten Verletzten.
11. Februar
Die Bundestagsfraktion der FDP schloss Jürgen Möllemann aus der Partei aus. Der Ausschluss kam mit 39 Stimmen von 45 zustande.
12. Februar
Die Vereinigten Staaten wiesen den Vorschlag Frankreichs zurück, die Zahl der UN-Waffeninspektoren zu erhöhen. In dem Vorschlag waren auch eine verstärkte Luftüberwachung des Irak und ein dauerhafter UNO-Koordinator in Bagdad enthalten gewesen.
12. Februar
Der Vizepräsident des Irak, Taha Yassin Ramadan, warf den USA vor, die Welt mit ihren Kriegsplänen in eine „große Katastrophe“ zu stürzen.
12. Februar
Die freie Wissenschaftsbank über Open-Source-Software (BerliOS), die auf der Basis eines Wiki (Hypertextsystem für Webseiten) funktioniert, wurde ins Internet gestellt.
12. Februar
Wegen eines Streites um das Atomprogramm Nordkoreas schaltete die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) den UN-Sicherheitsrat ein.
12. Februar
Der Senat und das Abgeordnetenhaus der USA hatten sich dafür ausgesprochen, das vom Verteidigungsministerium geplante Überwachungsprogramm ITA (Total Information Awareness) keinesfalls gegen die eigenen Bürger einzusetzen. Außerhalb des Landes sollte es jedoch eingesetzt werden und zwar ungeachtet der gesetzlichen Bedingungen anderer Staaten.
12. Februar
Der arabische Nachrichtensender „Al Jazeera“ veröffentlichte eine Tonbandaufnahme, auf der offenbar die Stimme von Osama bin Laden zu hören sei.
13. Februar
Die Abstimmung für eine Kritik an der bundesdeutschen Irak- und Außenpolitik scheiterte ebenso (268 stimmten dafür, 301 stimmten dagegen, 3 Enthaltungen) wie die Abstimmung für eine pro-amerikansiche Außenpolitik (231 Für-Stimmen, 302 Gegenstimmen, 37 Enthaltungen). Dadurch wurde der Antikriegskurs von Bundeskanzler Gerhard Schröder auch mit den Stimmen der Opposition bestätigt.
13. Februar
Die britische Tageszeitung „The Times“ meldete, dass neue Untersuchungen der irakischen Rakete vom Typ Al-Samoud-2 durch Waffenexperten der Vereinten Nationen ergeben hätten, dass diese Rakete eine höhere Reichweite als die erlaubten 150 Kilometer hätte.
13. Februar
Nordkorea drohte offen mit Krieg. Die Drohung war eine Reaktion auf die Entscheidung der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), den UN-Sicherheitsrat wegen des nordkoreanischen Atomprogramms einzubeziehen.
14. Februar
Erstmals seit vielen Jahren konnten Südkoreaner auf dem Landweg nach Nordkorea reisen. Es fuhren zunächst 20 Busse mit insgesamt 500 Insassen in den Norden. Diese Grenzöffnung war bereits im Jahr 2000 beschlossen worden, die Umsetzung hatte sich aber immer wieder verzögert.
14. Februar
Die Untersuchungskommission, die wegen der Katastrophe des Space Shuttles „Columbia“ ermittelte, teilte als einstweiliges Ergebnis mit, dass ein Riss oder Bruch im Hitzeschild des linken Flügels für den Unfall verantwortlich sei. Die „Columbia“ war am 1. Februar beim Wiedereintreten in die Atmosphäre in einer Höhe von 60 km auseinander gebrochen. Alle sieben Astronauten waren dabei ums Leben gekommen.
14. Februar
Der Bericht des Chefs der UN-Rüstungskontrollkommission (UNMOVIC), Hans Blix, brachte vor dem UN-Sicherheitsrat keine Verstöße gegen die Resolution 1441 zu Tage. Blix äußerte auch Bedenken im Hinblick auf die Präsentation des US-Außenministers Colin Powell vom 5. Februar. Zugleich ermahnte er den Irak, die noch fehlenden Nachweise für den Verbleib seiner Waffen nachzureihen. Russland und Frankreich untermauerten ihren Friedenskurs. Russland sprach sich noch einmal deutlich gegen eine weitere Resolution aus.
14. Februar
In Großbritannien wurde das Klon-Schaf Dolly im Alter von sechs Jahren eingeschläfert, da das Tier an einer Lungenkrankheit gelitten hatte.
14. Februar
Nachdem der Präsident von Bolivien, Gonzalo Sánchez de Lozada, seinen Kurs geändert hatte, fanden die Proteste gegen die Sparpolitik offensichtlich ein Ende. Der Streik der Polizei und der anschließende Militäreinsatz hatten 22 Todesopfer und 102 Verletzte gefordert.
14. Februar
In Melbourne (Australien) demonstrierten mehr als 100.000 Menschen gegen die Irak-Politik des US-Präsidenten George W. Bush.
15. Februar
Etwa neun Millionen Menschen weltweit demonstrierten gegen den drohenden Irakkrieg. In mehr als 600 Städten waren die Menschen auf die Straße gegangen. In Berlin und London waren es jeweils 500.000 Demonstranten gewesen und in Rom hatten sogar 1 Million Menschen demonstriert.
15. Februar
In Kourou (Französisch-Guyana) verlief der letzte Start einer „Ariane 4“-Rakete erfolgreich. Die Nachfolgerakete „Ariane 5“ bereitete nach wie vor Probleme und sorgte mehrfach für Abstürze.
15. Februar
Gegen die US-amerikanische Technologiefirma Hewlett-Packard lief eine Datenschutzuntersuchung. Das Unternehmen beanspruchte in einer Erklärung, die bei der Installation des Treibers angezeigt wurde, die Rechte an den Verbrauchs- und Statusdaten des Druckers. Der Anwender wurde dabei nicht gefragt, ob er mit der Übermittlung der Daten mittels Internet einverstanden sei.
16. Februar
Insgesamt 11 Millionen Menschen waren laut Angaben der Organisatoren an den Protesten und Demonstrationen beteiligt gewesen, die tags zuvor stattgefunden hatten. Der Termin war schon Monate vorher festgelegt worden.
16. Februar
In Österreich waren die Koalitionsverhandlungen zwischen der konservativen Volkspartei (ÖVP) und den Grünen gescheitert. Drei Monate nach der Wahl hatte das Land immer noch keine neue Regierung.
16. Februar
In Cancún (Mexiko) endeten die Gespräche der Doha-Runde zu Fragen des Welthandels ergebnislos.
17. Februar
In Nordkorea spitzte sich die Lage wie im Irak zu. Nordkorea drohte, den 1954 geschlossenen Waffenstillstand zu brechen. Als Grund wurde die Verstärkung der US-amerikanischen Streitkräfte an den Küsten Nordkoreas angegeben.
17. Februar
Der Streit innerhalb der NATO, der die Organisation zu spalten drohte, nahm ein Ende. Es wurden der Türkei Defensivwaffen zugebilligt und die UNO sollte die Führungsrolle im Irak-Konflikt behalten.
17. Februar
In Chicago (US-Bundesstaat Illinois) kamen bei einer Massenpanik in einem Nachtclub mindestens 21 Menschen ums Leben. Um einen Streit zwischen Gästen zu schlichten, hatte das Sicherheitspersonal Pfefferspray versprüht. Diese Aktion missdeuteten andere Gäste, indem sie davon ausgingen, es handle sich um einen Terroranschlag und so brach die Massenpanik aus.
17. Februar
Australien schloss mit Singapur ein Freihandelsabkommen.
17. Februar
In der britischen Hauptstadt London wurde der „Congestion Charge“ eingeführt. Kraftfahrer, die in Zukunft die Innenstadt befahren, mussten eine Gebühr in Höhe von 8 Pfund pro Tag bezahlen.
18. Februar
Die Türkei erwartete von den USA konkrete Gegenleistungen für die Unterstützung der US-amerikanischen Irak-Politik. Der türkische Politiker Recep Tayyip Erdoğan bezeichnete den derzeitigen Kurs als änderbar.
18. Februar
In einem Kompromiss der EU-Staaten, der auch Deutschland mitgetragen wurde, schloss man den Krieg im Irak als ultima ratio nicht mehr aus. Im Hinblick auf die Waffeninspektionen wurde zum großen Teil auf den UN-Sicherheitsrat verwiesen. Frankreich lehnte eine neue UN-Resolution ab.
18. Februar
In Daegu (Provinz Gyeongsangbuk-do in Südkorea) starben bei einem U-Bahn-Brand mehr als 197 Menschen.
18. Februar
Die Bundesregierung beschloss eine Straffreiheit für Steuersünder. Der Beschluss sah vor, dass Schwarzgeld im Jahr 2003 straffrei zu einem Steuersatz von 25% bis zum 30. Juni 2004 zu 35% geltend gemacht werden könne. Danach gelte wieder die vorherige Praxis. Außerdem sah der Beschluss vor, dass das Bankgeheimnis abgeschafft werden soll und die Zinssteuer solle eine grundlegende Änderung erfahren.
18. Februar
Über das Internet verschafften sich Hacker Zugangsdaten zu mehr als fünf Millionen Kreditkarten-Konten, laut Bericht des Radiosenders NDR 4. Betroffen waren 2 Millionen MasterCard-Kunden und etwa 3,4 Millionen Visa-Kunden. Über missbräuchliche Aktionen gab es noch keine Hinweise.
19. Februar
Der Skandal um die gestohlenen Daten von Kreditkarten zog weite Kreise. Inzwischen stieg die Zahl der Betroffenen Kunden auf 8 Millionen. Neben den Visa- und MasterCard-Kunden waren nun auch die Kunden von AmericanExpress betroffen.
19. Februar
Ein iranisches Militärflugzeug vom russischen Typ Iljuschin Il-76 stürzte ab. 257 Revolutionsgardisten und 18 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben.
19. Februar
Im weltweit ersten Prozess um die Terroranschläge vom 11. September 2001 am Hanseatischen Oberlandesgericht (OLG Hamburg) wurde der in Deutschland lebende Marokkaner Mounir El Motassadeg zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
20. Februar
Der Vorsitzende der türkischen Regierungspartei AKP, Recep Tayyip Erdoğan, durfte zur Nachwahl im Bezirk antreten. Bei einem Wahlsieg würde er das Amt des derzeitigen Regierungschefs Abdullah Gül übernehmen.
20. Februar
Für den Metrorapid in Nordrhein-Westfalen hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages 80 Millionen Euro für den Etat eingestellt.
20. Februar
Trotz strenger Geheimhaltungsrichtlinien der EU hatte die Organisation „gatswatch“ im Internet die geheime und vertrauliche Angebotsliste zu den aktuellen GATS Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO). GATS = General Agreement on Trade in Services, dt.: Allgemeines Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen)
21. Februar
In der griechischen Hauptstadt Athen stellte Kroatien den Antrag auf Mitgliedschaft in der EU.
21. Februar
US-Präsident George W. Bush beabsichtigte, mehrere hundert Mann aus Spezialeinheiten der US-Armee auf die Philippinen zu entsenden. Die Truppen sollten die muslimischen Rebellen der Abu Sayyaf ausschalten.
21. Februar
Seitens des US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld verlautete, dass die Truppen in der Region um den Irak bereit für den Krieg seien. Laut „Washington Post“ planten die USA, die völlige Kontrolle über das Land zu übernehmen. Einer neugebildeten Regierung solle ein US-Verwalter vorstehen.
21.Februar
In West Warwick (US-Bundesstaat Rhode Island) kam es zu einem zweiten Unglück in einem Nachtclub innerhalb weniger Tage. Bei einem Konzert der Hardrock-Band „Great White“ kamen mindestens 65 Menschen ums Leben. Mehr als 160 Personen erlitten Verletzungen. Die Katastrophe entstand durch ein Feuerwerk im Club, das die Bühne entzündete.
21. Februar
In New York explodierte in einem Verladeterminal des Ölkonzerns ExxonMobil im Stadtteil Staten Island ein Öltanker. Zwei Menschen starben bei der Explosion.
21. Februar
Trotz neuer internationaler Aufgaben äußerte sich Verteidigungsminister Peter Struck dafür, die Wehrpflicht beizubehalten. Die Betriebskosten sollten durch Abschaffung von bis zu 90 Tornados gesenkt werden. Außerdem solle der Kauf von 30 Tiger-Hubschraubern gestrichen werden. Die Bundeswehr solle zu einer multinationalen Einsatztruppe entwickelt werden.
21. Februar
Gegen den erbitterten Widerstand der Opposition verabschiedete der Bundestag das rot-grüne Steuerpaket. Die Union beabsichtigte, es im Bundesrat wieder zu kippen.
21. Februar
Die Kirch-Gruppe war im Besitz mehrerer millionenschwerer Geheimverträge. Nicht nur der FC Bayern München stand auf der Honorarliste des Medienunternehmers, sondern auch der stellvertretende Präsident des WM-Organisationskomitees, Fedor Radmann.
22. Februar
Der UN-Waffeninspektor Hans Blix forderte den Irak auf, seine Al-Samoud-2-Raketen zu vernichten. Bis zum 1. März sollte der Irak damit beginnen.
22. Februar
In Köln bildeten 10.000 Demonstranten eine Menschenkette in Form des Friedenszeichens. Die Friedensbewegungen setzten ihre Proteste landesweit fort.
22. Februar
Die deutsche NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl, die vor genau 60 Jahren hingerichtet worden war, wurde mit einer Büste in der Walhalla („Halle der Gefallenen“) bei Donaustauf im Landkreis Regensburg geehrt. Sophie Scholl war Mitbegründerin der „Weißen Rose“ gewesen.
22. Februar
In den Vogesen (Frankreich) hatte ein Erdbeben der Stärke 5,4 sein Epizentrum, das den Osten Frankreichs, Baden-Württembergs und die Schweiz erschütterte. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden.
23. Februar
Bei landesweiten Großdemonstrationen forderten mehrere hunderte Menschen politische Konsequenzen wegen des Krisenmanagements der Regierung Spaniens nach dem Untergang des Öltankers „Prestige“.
23. Februar
Von Mitarbeitern der Internationalen Atomenergiebehörde wurden im Iran Einrichtungen gefunden, die zur Entwicklung von Atomwaffen dienen konnten.
23. Februar
Sieben Palästinenser wurden getötet und 15 Menschen wurden teilweise schwer verletzt, als israelische Truppen im Gazastreifen in die Kleinstadt Beit Chanun einmarschierten.
23. Februar
In Telgte (Regierungsbezirk Münster, Nordrhein-Westfalen) verhaftete die Polizei einen 21-jährigen Tatverdächtigen, der den Mord an drei Putzfrauen durch gezielte Kopfschüsse vor einem Fitness-Studio in Telgte gestanden hatte. Er gab an, im Auftrag des Ehemanns eines der Opfer gehandelt zu haben.
24. Februar
Die US-Regierung kündigte den Entwurf für eine neue Irak-Resolution an. UN-Waffeninspektor Hans Blix sprach der irakischen Regierung in Bagdad die Glaubwürdigkeit ab.
24. Februar
Der serbische Politiker, Vojislav Šešelj, dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und der nordserbischen Provinz Vojvodina zwischen 1991 und 1993 zur Last gelegt wurden, stellte sich dem UN-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag (Niederlande).
24. Februar
Die neue Regierung in Israel wurde aus der rechts-konservativen Likud-Partei, der Zentrums-Partei Schinui und der National-Religiösen Partei gebildet. Mit knapper Mehrheit übernahm Ariel Sharon das Amt des Ministerpräsidenten des Landes. Die Wahlen zur 16. Knesset (Parlament) hatten am 28. Januar stattgefunden.
24. Februar
Im dicht besiedelten Nordwesten der Volksrepublik China gab es ein Erdbeben der Stärke 6,8 auf der Richterskala. Mindestens 261 Menschen starben, fast tausend Menschen erlitten Verletzungen.
24. Februar
Die US-amerikanische Soul- und Jazzsängerin Norah Jones erhielt als Newcomerin acht Grammy Awards bei der Verleihung 2003, wodurch ihre Bekanntheit schlagartig zunahm.
24. Februar
Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder kündigte eine Rede an die Nation für den 14. März an. Darin wolle er ein Reformpaket vorstellen und auf die Außenpolitik eingehen.
24. Februar
Die Überprüfung der Wehrpflicht, die Verteidigungsminister Peter Struck zugesagt hatte, schien beim Führungsstab der Bundeswehr auf Widerstand zu stoßen, wenngleich die Entscheidung darüber der Regierung überlassen blieb.
24. Februar
In Berlin wurde eine 22-jährige Mutter zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie hatte ihren zweijährigen Sohn verhungern und verdursten lassen.
25. Februar
In Deutschland kritisierte der „Weiße Ring“ die Debatte um staatlich gebilligte Folter. Folter in einem modernen Rechtsstaat sei nicht akzeptabel, hieß es seitens der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Sie forderte, die Diskussion zu beenden.
25. Februar
In Republik Kongo stieg die Zahl der Opfer des Ebola-Virus auf 76 an. Die Seuche war zu Beginn 2003 in der Gegend der Dörfer Kele und Mbou (ca.800 km nördlich der Hauptstadt Brazzaville) ausgebrochen.
25. Februar
Ein Schneesturm hat im Nahen Osten mehrere Länder überrascht. Dadurch verzögerten sich in Jordanien zahlreiche Auslandsflüge. Viele Autofahrer kamen auf den Straßen der Hauptstadt Amman nicht weiter.
25. Februar
Wie die Ermittler im Fall der Übernahme der Mobilfunk-Firma Mannesmann durch Vodafone angaben, verhärteten sich die Vorwürfe. Die überhöhten Abfindungszahlungen hätten einen Schaden von bis zu 57 Millionen Euro verursacht.
25. Februar
In einem Interview mit CBS (Columbia Broadcasting System) deutete der irakische Regierungschef Saddam Hussein die Zerstörung der Al-Samoud-2-Raketen an. Gleichzeitig forderte Hussein den US-Präsidenten George W. Bush zu einem Fernsehduell auf. Der UN-Chefinspektor Hans Blix teilte in New York mit, dass Bagdad in den letzten Tagen mit den Vereinten Nationen kooperiert habe. Der Irak hatte die Waffeninspektoren über die Entdeckung von Dokumenten informiert, in denen die Beseitigung von Massenvernichtungswaffen von 1991 aktenkundig gemacht worden war.
25. Februar
Großbritannien hatte am Vortag einen Entwurf für eine neue Irak-Resolution eingebracht, der gemeinsam mit den USA und Spanien erarbeitet worden war. Darin hieß es, dass der Irak seine letzte Möglichkeit zur Abrüstung verpasst habe. Ein Gegenentwurf von Frankreich, Russland und Deutschland wurde von der Volksrepublik China unterstützt.
25. Februar
Zwei der wichtigsten Parteien der irakischen autonomen Region Kurdistan erklärten, dass sie sich einem Einmarsch türkischer Truppen im Falle eines Irak-Krieges mit Waffengewalt entgegensetzen würden.
25. Februar
Wenige Stunden vor der Einführung des neuen südkoreanischen Präsidenten Roh Moo-hyun hatte Nordkorea einen neuen Raketentest im Japanischen Meer durchgeführt und damit neue Spannungen im Verhältnis zu Südkorea heraufbeschworen.
26. Februar
Als Staatspräsident von Litauen wurde Rolandas Paksas vereidigt.
26. Februar
In Washington, D.C. (USA) blockierten Kriegsgegner die Telefonleitungen im Weißen Haus. Sie protestierten mit einer Flut von Anrufen, Faxen und E-Mails gegen die US-amerikanische Irak-Politik.
26. Februar
Die österreichische Bundesregierung beschloss, die Betreuung von Asylbewerbern in die Hände einer Privatfirma zu geben.
26. Februar
Eine mutmaßliche Kinderschänderbande in Saarbrücken gestand den Mord an dem fünfjährigen Pascal. Zwölf Mitglieder der Bande wurden in Untersuchungshaft genommen.
26. Februar
Bei der Deutschen Bahn wurden die Fahrkartenschalter auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüft. Laut Presseberichten sollen daraufhin bis 2005 etwa 300 Fahrkartenschalter geschlossen werden, womit 1800 Arbeitsplätze gefährdet wären.
26. Februar
Die deutsche Bundesregierung beschloss eine LKW-Maut von durchschnittlich 15 Cent pro Kilometer.
26. Februar
In Stuttgart (Baden-Württemberg) wurde von einer Anwaltskanzlei Strafanzeige gegen die Deutsche Telekom und gegen die Bundesregierung gestellt wegen Betrugsverdachtes beim dritten Börsengang. Die Anklage wegen der Übernahme der Voicestream wurde fallengelassen.
26. Februar
Nach dem ursprünglich von Analysten in der BRD mit einem Rückgang gerechnet worden war, hatte sich entgegen der Erwartungen das BIP (Bruttoinlandsprodukt) im 4. Quartal 2002 auf dem Niveau des Vorquartals gehalten.
26. Februar
Die südkoreanische Nachrichtenagentur „Yonhap“ meldete, dass Nordkorea seine Bevölkerung aufgefordert habe, sich auf einen Krieg vorzubereiten, weil die USA einen Angriff auf das Land planen würden.
26. Februar
Die Regierung Kanadas legte im Streit um den Irak einen Kompromissvorschlag zur Vermittlung vor. Darin hieß es, dass der Irak bis zum 28. März abrüsten müsse. Andernfalls müsse das Land mit einem Krieg rechnen.
26. Februar
Die erste Raumsonde, die das Sonnensystem verlassen hatte – Pioneer 10 – war nach 31 Jahren verschollen. Letzte Funksignale waren am 22. Januar empfangen worden. Am 7. Februar scheiterte der letzte Versuch, mit der Sonde Kontakt aufzunehmen. Die Sonde war am 2. März 1972 gestartet worden.
26. Februar
Ein Hitzeschutzkabel mit mysteriösen orangefarbenen Spuren wurde mehr als drei Wochen nach dem Absturz des Space Shuttles „Columbia“ entdeckt. Am zweiten Flugtag der Raumfähre hatte sich ein unidentifiziertes Teil mit einer Kantenlänge von etwa 30cm von der „Columbia“ wegbewegt.
27. Februar
Laut einer Meldung der ägyptischen Nachrichtenagentur „MENA“ wolle die Regierung des Irak der Zerstörung der umstrittenen Al-Samoud-2-Raketen zustimmen. Die Regierung wolle innerhalb von 48 Stunden dazu schriftlich Stellung nehmen.
27. Februar
Die 72-jährige Politikerin Biljana Plavšić und ehemalige Präsidentin der bosnischen Teilrepublik „Republik Srpska“ wurde vom UN-Tribunal in Den Haag (Niederlande) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu elf Jahren Haft verurteilt. Im Dezember 2002 hatte sie sich zu ihrer Schuld an der Vertreibung und Ermordung von Muslimen und Kroaten in den Jahren 1991 und 1992 in Bosnien und Herzegowina bekannt.
27. Februar
Nordkorea soll nach unbestätigten Meldungen die umstrittene kerntechnische Anlage Nyŏngbyŏn wieder angefahren haben.
27. Februar
Die Deutsche Bahn erwartete schwere Arbeitskämpfe. Schon für den Samstag (1. März) wurden die ersten Warnstreiks erwartet.
27. Februar
Nach Einschätzung von Prozessbeobachtern werde das Verfahren um das Verbot der rechtsextremistischen NPD voraussichtlich am 18. März ohne Urteil vom Bundesverfassungsgericht eingestellt.
27. Februar
Nach wochenlangem Tauziehen hatten sich die Regierungen der USA Türkei auf die Stationierung von etwa 62.000 US-Soldaten in der Türkei geeinigt. Dafür erhielt die Türkei Kredite und Bürgschaften in Milliardenhöhe.
27. Februar
Das Berliner Architektenteam um Daniel Libeskind erhielt laut „New York Times“ den Zuschlag für das neue World Trade Center (WTC). Der Vorschlag der Firma hatte auch neue Super-Hochhäuser beinhaltet.
27. Februar
Die Ermittler um die Explosion des Space Shuttles „Columbia“ waren auf ein Videoband gestoßen, das um 14.48 Uhr (ungefähr 15 Minuten vor der Explosion) endete und die Astronauten kurz vor ihrem Tod zeigte.
27. Februar
Die NASA teilte mit, dass nach dem Unglück des Space Shuttles „Columbia“ die Besatzung der ISS (Internationale Raumstation) auf zwei Personen reduziert und der weitere Ausbau gestoppt werden solle.
27. Februar
In Doha (Hauptstadt des Emirats Katar) wurden bei einem Anschlag mindestens zwei Menschen verletzt.
27. Februar
Der Präsident der türkischen Zyprioten, Rauf Denktas, wies den UN-Plan zur Vereinigung der zyprischen Landesteile zurück.
28. Februar
Der tschechische Politiker Václav Klaus wurde neuer Staatspräsident des Landes.
28. Februar
Das Videoband, das bei den Untersuchungen der „Columbia“-Katastrophe tags zuvor gefunden worden war, machte die NASA öffentlich. Auf dem Band war zu sehen, wie sich der Kommandant Rick Husband, der Pilot Willie McCool, die Missionsspezialistin Kalpana Chawla und die Medizinerin Laurel Clark routinemäßig auf den Landeanflug vorbereiteten.
28. Februar
Wegen eines eventuellen Defektes am linken Lenkstock-Hebels, der zum Ausfall der Tachobeleuchtung und der Rücklichter führen könnte, rief Smart 50.000 City-Coupés aus den Baujahren 1999 bis 2000 in die Werkstätten zurück.
28. Februar
Auf Eilantrag des Bundesfamilienministeriums wurde für das Computerspiel „Command & Conquer“ des Herstellers Electronic Arts eine vorläufige Indizierung vorgelegt. Das Strategiespiel durfte demnach ab sofort nicht mehr beworben noch an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden.
28. Februar
Die Rürup-Kommission schlug einen radikalen Umbau vor, da die Pflegeversicherung die anfallenden Kosten langfristig nicht decken könne. Die Steuerzahler sollen demnach ihre Pflegeversicherung selbst finanzieren. Hilfe sollen nur Bedürftige bekommen.
28. Februar
In Deutschland wurde nach monatelangen Verhandlungen mit dem Schlichter Klaus von Dohnanyi der Tarifstreit des Boden- und Kabinenpersonals der Lufthansa beigelegt.
28. Februar
Vor dem US-Konsulat in Karatschi (Pakistan) wurden drei Polizisten bei einem Terroranschlag von Unbekannten erschossen. An gleicher Stelle waren wenige Monate zuvor zwölf Menschen bei einem Anschlag ums Leben gekommen.
28. Februar
In Jerusalem (Israel) wurde die neue Regierung des Ministerpräsidenten Ariel Sharon vom Parlament bestätigt.
28. Februar
Die asiatische Ausgabe des „Wall Street Journal“ berichtete, dass Microsoft an der Übernahme des japanischen Videospiel-Herstellers Sega interessiert sei.
28. Februar
In Österreich wurde um 16:00 Uhr Ortszeit die neue Regierung von ÖVP (Österreichische Volkspartei) und FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) vereidigt. Die Wiener Polizei unterband eine spontane Protestdemonstration. Mit der neuen Regierung hatte das politische Chaos nach der Nationalratswahl 2002 ein Ende gefunden. Österreich erhielt dieselbe Regierung wie vor der Wahl. Die Volkspartei mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und die Freiheitlichen hatten sich darauf geeinigt, die neue Regierung zusammen zu bilden. Es bedurfte noch der Zustimmung der Parteivorstände.
Februar 2003 Deutschland in den Nachrichten
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