Die Bildung in den fünfziger Jahren

Die 50er-Jahre sind in vielen Kreisen in der heutigen Zeit als ein Jahrzehnt des Wiederaufbaus bekannt. Dies ist nicht zuletzt dadurch bedingt, dass ab dem Jahr 1950 die Auswirkungen der Nachkriegszeit noch sehr stark zu spüren waren.
Jene Tatsache bekam man zur damaligen Zeit vor allem auch in der Bildung und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland stark zu spüren, die in den 50er-Jahren noch äußerst konservativ ausgerichtet war. Man setze sich in erster Linie für eine Politik, die kinderreiche Familien fördern und propagieren sollte, ein. Somit stand man auch der Erwerbstätigkeit von Müttern ziemlich ablehnend
gegenüber. Angesichts dessen nahm man die Bildung von Frauen auch nicht hinreichend ernst und sah diese viel mehr als einen netten Zeitvertreib des weiblichen Geschlechts an. Oftmals wurde Frauenarbeit ebenso als ein Produkt des Kommunismus angesehen, weshalb sie von westlichen Regierungen umso mehr abgelehnt worden ist. Folglich versuchte man der Frauenarbeit und der dazugehörige Ausbildung, durch Zuschüsse und Preisermäßigungen für kinderreiche Familien, entgegenzuwirken. Demzufolge wurden Frauen zur damaligen Zeit auf Hochschulen eher selten gesehen.
Allgemein ist jedoch ebenso anzumerken, dass überhaupt nur ein geringer Anteil über höhere Bildung wie einen Universitätsabschluss verfügte. Aus diesem Grund war die Mehrzahl der Erwerbstätigen vor allem in manuellen oder sogar landwirtschaftlichen Berufen tätig.
Nachdem die Gesellschaft in den 50er-Jahren sehr hierarchisch geprägt war, herrschten auch in der Schule in der Regel autoritäre Strukturen vor. Zur damaligen Zeit waren Schläge in jenen Einrichtungen noch an der Tagesordnung.

Vereinheitlichung des Schulwesens der 50er

Eine vom politischen Standpunkt her erwähnenswerte Sache, stellt die Vereinheitlichung des Schulwesens dar. Auf diese Weise wurde ein einheitlicher Rahmen für sämtliche allgemeinbildenden Schulen geschaffen. Bezüglich der adäquaten Ausbildung und Erwerbstätigkeit von Frauen schlug die DDR in den 50er-Jahren eine gänzlich andere Richtung als die BRD ein. Dort versuchte man schon seit dem Jahr 1950, das weibliche Geschlecht in die Arbeitswelt zu integrieren. Dies war nicht zuletzt eine Folge der marxistischen Ideologien, welche die Befreiung der Frau forderten und in der DDR über zahlreiche Anhänger verfügten.
Diese Tatsache schlug sich natürlich auch auf die Bildungspolitik des kommunistischen Staates nieder, sodass Frauen an den dortigen Hochschulen keine Seltenheit darstellten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Bildungs- und Familienpolitik der BRD in den 50er-Jahren, dem damaligen Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung entsprungen ist. Deswegen hielten Politik und Gesellschaft an eher konservativen Rollenbildern fest, was sich in einer traditionellen Berufswahl bei Mann und Frau äußerte.
Die DDR vertrat zu jener Zeit jedoch eine völlig gegenläufige Ideologie, die sich in einer progressiveren Bildungspolitik äußerte.

Bücher zur Schule der 50er Jahre